Joe Miller war ein Farmer, der irgendwo im Nichts von
Nebraska lebte. Er konnte das Haus seines Nachbarn nicht sehen, so weit stand
es von dem seinen entfernt. Und wo seines war, konnte er nur grob erklären. Es auf
einer Karte zeigen, das konnte er jedenfalls nicht. Und das war auch nicht
nötig, denn es gab niemanden, der das wissen wollte. Warum auch? Ein
altes Haus mit Holzbalkenverkleidung und blinden Fenstern, wie man sie schon zu
Hunderten auf den Bildern von Edward Hopper gesehen hat. Ein gefundenes Fressen
für einen Tornado, ungeschützt im braungebrannten Gras
der Prärie.
Hier lebte Joe Miller schon sein ganzes Leben lang. Nachdem seine
Eltern und seine beiden Schwestern nacheinander gestorben waren, hörte er fast
nur noch Stimmen aus dem Radio, das in seiner Küche stand. Wenn nicht gerade
mal der kleine Frank Lebensmittel aus der Stadt brachte. Die beiden hatten einen Deal. Vielleicht noch Paul, der Polizist, Bill, der Postbote, und
manchmal fuhr er rüber in die Stadt. Sonst war nur das Radio.
Vor allem mochte er
die Jim-Pitts-Show. Der Mann ließ guten Folk laufen. Joe hatte ein Ritual: Sobald Jim die Show mit seinem
typischen „Hey my friends, what’s going on?“ eröffnete, stieß Joe mit seinem
frischen, eiskalten Bier gegen die Antenne. So als würde er mit
Jim anstoßen. Jeden Tag. Bis auf einmal:
Gerade als er seine Hand um die beschlagene braune Flasche legte, entdeckte er den
Fremden in der Küchentür. Der Mann hielt ein Gewehr in der Rechten, und seine Augen lagen im Schatten.
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Soundtrack zur Story: http://www.youtube.com/watch?v=0_x6I-2n-MI
Hey my friend, what's going on? I'd really like to know, how the story continues. Any idea?
ReplyDeleteThank you for the comment, Stefan! It's up to you, how the story goes on. But let me tell you: Some questions don't exist for answers.
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