Es war schon der dritte Termin in dieser
Woche, den sich Francine Beaumont bei Doktor Muller hat geben lassen, mal
wieder ohne der Sprechstundenhilfe am Telefon anzudeuten, worum es ihr denn ginge.
Aber das würde doch dabei helfen, schon eventuell wichtige Vorkehrungen zu
treffen. Nein, Francine wollte sich um ihre Vorkehrungen zuhause schon selbst
kümmern. Das verriet sie aber natürlich nicht.
Als der Doktor auf die nächste Karteikarte sah
und Miss Beaumonts Namen überrascht vor sich hinplapperte, anstatt ihn
auszurufen, überquerte Francine schon die Schwelle zu seinem Behandlungszimmer.
„Herr Doktor, ich fühle mich nicht gut“, sagte sie und stieg von den hohen
Absätzen herunter, um sich aus ihrem engen Kleid zu befreien. Davon sollte
Doktor Muller beim Abendessen seiner Frau erzählen, nachdem die Kinder noch
einmal zur Eisenbahn in den Keller verschwunden waren. Und – ohne Francine
Beaumonts üppigen, gesunden (!), schwarzen Busen zu erwähnen, der stets aus
wohl duftender, hübsch arrangierter Spitze zu hüpfen pflegte.
Misses Muller, so weiß wie ihr Mann nach
einem der langen Michigan-Winter, hörte ganz genau zu, auch wenn sie so tat,
als wäre sie taub. Am nächsten Tag fuhr sie nach Downtown zu der Adresse, die
ihr Jeannie vom Praxisempfang aus den Karteikarten herausgesucht hatte. Zum
Glück hatte Francine an diesem Morgen keinen Arzttermin und öffnete die Tür. Es
war der einzige Moment in ihrem Leben, an dem beide genau das Gleiche dachten: „Oh mein Gott, wie sieht die denn
aus?“
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