Saturday, 9 May 2015

LUIS MOSQUERO

Am selben Abend, nachdem Luis Mosquero in den Rio Caquetá gesprungen war, um das Boot zum anderen Ufer zu drücken, wurde er zum ersten Mal des Schmerzes gewahr, der seinen rechten Fuß durchzog. Seine Frau bemerkte, wie sich sein Gesicht verkrampfte. Aber sie sagte nichts, sondern senkte ihre Augen und aß weiter von ihrem Reis mit Huhn.

Zwar flaute der Schmerz kurze Zeit später wieder ab, doch in der Nacht kam er mit aller Macht zurück. Es fühlte sich an, als würde das Fleisch verbrennen und unter der Sohle fremdes Leben entstehen. Doch Luis glaubte noch immer daran, dass der Schmerz sich schon wieder geben werde, und wartete mit seinem Besuch beim Arzt, bis die Qual ihn weinen ließ.

Als man ihn zur Praxis brachte, konnte Luis kaum noch gehen. Die Assistentin hakte sich bei ihm ein, um ihn bis zum Stuhl zu stützen, da kam der Arzt schon herein und mit ihm ein seltsames Gefühl, das sich Luis bemannte. Der Arzt trug blondes Haar und bemühte sich, ein Grinsen aus seinem Gesicht zu löschen. Und Luis sah, wie die Assistentin den kranken Fuß in ihre kühlen Hände nahm, und hoffte, ihren Blick zu finden.

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